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Die Digitalisierungsstrategie für niedersächsische Schulen

Medien nehmen einen immer größeren Raum in unserem Alltag ein: Wir recherchieren mit ihnen, wir kommunizieren, konsumieren und produzieren. Wie wir das richtig und verantwortungsvoll tun, muss erlernt werden. Das Land Niedersachsen nimmt diese Verantwortung wahr und legt einen Schwerpunkt auf die „Bildung in der digitalen Welt“.

Das Lernen mit und über Medien in der Schule ermöglicht Kindern und Jugendlichen u.a.

- einen individuellen und kreativen Zugang zu Informationen und deren Verarbeitung

- vielfältige Möglichkeiten zur Kommunikation und Kooperation

- mit Medien zu produzieren statt nur zu konsumieren.

Die Schule leistet aber noch mehr: in der Schule erwerben Schülerinnen und Schülern die Kompetenz, die Chancen, aber auch die Risiken digitaler Medien und ermöglicht ihnen durch einen kritischen und bewussten Umgang mit Medien die Teilhabe an einer von zunehmender Digitalisierung geprägten Gesellschaft. Dies ist auch der ureigene Auftrag von Schule.

Es geht um Inhalte:

Im Jahr 2016 wurde von der Landesregierung das Konzept "Medienkompetenz in Niedersachsen - Ziellinie 2020" beschlossen. In diesem Konzept sind Maßnahmen und Ziele formuliert, die das Lernen im digitalen Wandel von der frühkindlichen über die schulische Bildung bis hin zur Hochschulbildung und Erwachsenenbildung umfassen.

Diese Grundlage wurde durch das Netzwerk Medienkompetenz geschaffen, in dem alle wesentlichen Akteurinnen und Akteure der Medienbildung auf Landesebene unter dem Dach der Staatskanzlei vertreten sind. Hier finden sich nicht nur schulisch orientierte, sondern auch außerschulische Fachleute, so dass der sehr wichtige Austausch und die Vernetzung dieser Bereiche gewährleistet sind.

Auf Länderebene kam eine weitere tragende Säule der Medienbildung hinzu, die Strategie der KMK „Bildung in der digitalen Welt“ , die im Dezember 2016 beschlossen wurde. Mit ihr haben die Länder ein gemeinsames Konzept auf den Weg gebracht, wie Kinder, Jugendliche und Erwachsene fit gemacht werden sollen für eine Gesellschaft, die in allen Lebens- und Arbeitsbereichen vom rasanten digitalen Wandel geprägt ist.

Die eben genannte KMK-Strategie zur „Bildung in der digitalen Welt“ formuliert sechs Kompetenzbereiche, die Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen und Schulformen in unterschiedlichen Niveaustufen erwerben sollten. Dazu gehören z. B. das Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren von Informationen, das Kommunizieren und Kooperieren, das Produzieren und Präsentieren, aber auch das Schützen und sichere Agieren im Netz, also das Kennen und Einschätzen von Risiken und Gefahren sowie der sensible Umgang mit persönlichen Daten.

Diese Kompetenzbereiche finden sich auch im Orientierungsrahmen Medienbildung wieder, den das Niedersächsische Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung entwickelt hat und der kurz vor der Veröffentlichung steht. Dieser Orientierungsrahmen soll zum einen die Curriculum-Kommissionen dabei unterstützen, Medienbildung in den Lehrplänen aller Schulformen und Fächer fest zu verankern; er soll aber auch Lehrkräften helfen, schuleigene Medienbildungskonzepte zu entwickeln und gemeinsam mit dem jeweiligen Träger Medienentwicklungspläne zu erstellen.

Um all diese Anforderungen zu erfüllen, nehmen zurzeit jährlich rund 20.000 Lehrkräfte aller Schulformen an Qualifizierungsmaßnahmen des NLQ zur Medienbildung teil, Tendenz steigend. Mit der Medienberatung Niedersachsen stehen aktuell mehr als 80 medienpädagogische Beraterinnen und Berater den Schulen vor Ort zur Verfügung, um den Prozess der Entwicklung von Medienkompetenz zu begleiten. Um das Angebot zu erweitern, gibt es eine länder­übergreifende Zusammenarbeit bei der Entwicklung neuer Fortbildungsformate wie Online-Kurse und Blended-Learning-Angebote. Eine weitere Intensivierung der Lehreraus- und -fortbildung zum Thema "Lernen in der digitalen Welt" in Niedersachsen wird vorbereitet, damit der Ausbau der IT-Infrastruktur auch bei unseren Schülerinnen und Schülern ankommt.

Es geht um digitale Infrastruktur:

Um diese inhaltlichen Maßnahmen und Vorhaben umzusetzen, bedarf es einer entsprechenden technische Ausstattung an den Schulen. Eine wesentliche Voraussetzung ist eine angemessene Netzanbindung und eine vernünftige Netz-Infrastruktur an Schulen, um digitale Medien in Lernprozesse einbeziehen zu können.

Zwei große Vorhaben werden jetzt und in naher Zukunft dafür sorgen, dass Niedersachsen hier ein bedeutendes Stück vorankommen wird: der Masterplan Digitalisierung des Landes und der DigitalpaktSchule des Bundes und der Länder.

Im Masterplan Digitalisierung sind für den Bereich Schule umfangreiche Investitionsvorhaben benannt. Konkret sollen alle Schulen bis zum Schuljahr 2021/22 mit Glasfaser-Gigabit-Internet-Anschluss ausgestattet werden. Darüber hinaus sollen bessere Rahmenbedingungen für die schulische Arbeit mit digitalen Medien geschaffen und zukunftsweisende Projekte zum Lernen im digitalen Wandel gefördert werden.

Hinsichtlich der Ausstattung der Schülerinnen und Schüler mit digitalen Endgeräten setzt das Land Niedersachsen auf die Ausstattung der Schülerinnen und Schüler mit eltern- bzw. nutzerfinanzierten, persönlichen Endgeräten.

Damit dieser Ansatz aber nicht zu einer sozialen Spaltung in den Schulen führt, entwickelt das Kultusministerium ergänzend dazu ein Unterstützungssystem für finanzschwache Familien. Diese sollen einen Zuschuss zum Erwerb von digitalen Endgeräten erhalten, der an die üblichen Förderbedingungen der Sozialgesetzgebung angelehnt sein wird.

Um den Schulen das Lernen und Arbeiten mit den dann vorhandenen persönlichen digitalen Endgeräten zu erleichtern, pilotiert die Landesinitiative n-21 derzeit in Kooperation mit 25 Schulen und dem Hasso-Plattner-Institut in Potsdam die niedersächsische Bildungscloud, die ab 2020 in die Fläche gehen soll. Die Niedersächsische Bildungscloud wird als kollaborative digitale Lern- und Arbeitsumgebung entscheidende Voraussetzungen schaffen, die zum Lernen in der digitalen Welt notwen­dig sind.

Neben den genannten Maßnahmen aus dem Masterplan wird der DigitalPakt die Schulen in ihrer Ausstattung ein gewaltiges Stück voranbringen. Für das Land und die niedersächsischen Schulträger werden rund 522 Mio. € an zusätzlichen Mitteln für die Digitalisierung der Schulen bereitgestellt werden. Insbesondere sieht die Bund-Länder-Vereinbarung in den nächsten fünf Jahren die Förderung der schulinternen digitalen Infrastruktur vor. Dies können z. B. die WLAN-Ausleuchtung der Schule sein oder aber auch die Installation von Anzeige- und Interaktionsgeräten, wie z. B. Beamer oder interaktive Whiteboards. Auch Server- und andere Infrastrukturinvestitionen können über den Digitalpakt gefördert werden.

Das Zusammenspiel von Digitalpakt, Masterplan und nutzerinnen- und nutzerfinanzierten digitalen Endgeräten (BYOD) wird die niedersächsischen Schulen in die Lage versetzen, das Lernen im digitalen Wandel für ihre Schülerinnen und Schüler im Zusammenspiel mit der pädagogischen Umsetzung auszugestalten.

Bei aller Wichtigkeit der technischen Infrastruktur steht der Mensch im Mittelpunkt des Lernens und Lehrens digitalen Wandels! Ganz entscheidend sind dabei die Lehrkräfte, die das Thema in Ihren Unterricht implementieren, sich im Kollegium Gedanken über ein schuleigenes Medienbildungskonzept machen und bereit sind, sich entsprechend zu qualifizieren!

Alle pädagogischen theoretischen Konzepte und Ideen nützen wenig, wenn Lehrerinnen und Lehrer diese nicht durch Ihr Engagement mit Leben füllen.

An dieser Stelle herzlichen Dank an alle Lehrkräfte!

Weil wir nicht genau wissen, wie die digitale Welt von morgen aussieht, besteht die Notwendigkeit, jetzt Schritte zu gehen, um die uns anvertrauten Schülerinnen und Schülern auf das Leben und Lernen im digitalen Wandel vorzubereiten und selbst mitzugestalten.

Digitale Schule Netzwerk

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